Information zur Gestaltung von Mietergärten

Die Zahl der Anlagen von sogenannten Schottergärten hat leider in unseren als Grünflächen und Vorgärten ausgewiesenen Bestandflächen zugenommen. Diese Gestaltung als Vorgarten und Garten ist nicht zulässig. 

Seit Mai 2022 ist die Satzung der Stadt Nürnberg über die Begrünung baulicher Anlagen und unbebauter Flächen (Begrünungssatzung -BegrS) in Kraft. Diese Satzung gilt im gesamten Stadtgebiet und somit für die Gärten und Vorgärten in unserer Genossenschaft. Die Nichtzulässigkeit von nicht oder nur gering bepflanzten Schottergärten ist in dort § 3 (2) geregelt.  

Vorgärten sind laut § 3 (6) zu begrünen und dürfen nicht als Arbeits- oder Lagerfläche genutzt werden.  

Bitte beachten Sie diese Vorgaben in der Gestaltung der von Ihnen genutzten Gärten und Vorgärten.  

 

Hier einige Aspekte zum Thema Schottergärten: 

1. Schottergärten sind biologisch fast tot 

Viele echte Wüsten sind lebendiger als die künstlichen Steinwüsten. Die Fläche ist für Insekten und Vögel völlig uninteressant und gleicht einer Betonfläche. Doch jede Pflanze zählt für die Natur, Bienen und andere Insekten finden die Blüten. Zudem ergänzen sich begrünte Vorgärten eines Wohnbezirks in Insekten- und Vogelaugen zu einer einzigen Fläche. 

2. Schottergärten schädigen den Boden 

Der Boden wird vom Kies zusammengepresst, ist trocken, strukturlos und nahezu unbelebt. Das Wasser fließt trotz wasserdurchlässiger Unkrautfolie nicht gut ab, Auch wenn das Wasser seinen Weg in den Boden findet, kann dieser es wegen seiner Humusarmut nicht halten. Es fließt bei Starkregen nicht in den Boden, sondern gerne mal in den Keller oder auf die Straße und landet schließlich ungefiltert im Grundwasser. Der Schaden für den Boden ist so nachhaltig, dass ein Rückbau und Anlage eines normalen Gartens schwierig sind. 

3. Schottergärten brauchen auf Dauer viel Pflege 

Auch in einem Schottergarten können sich mit der Zeit Unkräuter ansiedeln. Denn Herbstlaub und Blütenblätter landen auch im Schottergarten – wenn nicht aus dem eigenen Garten, dann aus der Nachbarschaft. Trockenes Laub kann man nicht abharken oder wegfegen, es versteckt sich zwischen den Steinen und bleibt für die Harke unerreichbar. Wind und Regen bringen Blütenpollen in den Garten. Diese sammeln sich in Nischen zwischen den Steinen und bilden irgendwann ein brauchbares Substrat für Unkräuter. Die Pflege wird mühsam. Hacken geht nicht, die Klingen oder Zinken der Geräte prallen an den Steinen einfach ab. Rausziehen? Geht auch nicht, dabei reißen die Pflanzen ab und treiben neu aus. Außerdem setzt der Kies rasch Algen und Moos an – ein Fall für mühsame Handwäsche oder einen Hochdruckreiniger. 

4. Schottergärten sind schlecht fürs Kleinklima 

Pflanzen verdunsten Feuchtigkeit und kühlen die unmittelbare Umgebung ab. Steine können das nicht. Ohne schützende Bepflanzung heizen sich Schottergärten in der Sonne viel stärker auf als naturnahe Gärten und strahlen die Wärme abends wieder ab.  

5. Schottergärten sind teuer und haben eine schlechte Klimabilanz 

Die Anlage und der Rückbau von Schottergärten sind sehr teuer. Die Haltbarkeit der Steinfläche liegt bei etwa zehn Jahren. Der Abbau und das Zermahlen von Steinen sind energieintensiv, vom Transport einmal abgesehen. Das Unkrautvlies verbraucht bei der Herstellung reichlich Energie und Erdöl.  Das Entsorgen des Vlieses verursacht Müll. Pflanzen binden CO2 – ein Schottergarten nicht.